Über Eitempera

Das Wort „Tempera/temperare“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „mischen, mäßigen, stimmig machen“.

 

Hier bedeutet Tempera „die richtige Mischung“  von Fett und Wasser, welche bekanntermaßen zwei Stoffe  sind, die sich nicht so einfach verbinden lassen.

 

Damit sie jedoch zusammen kommen können, gibt es in der Natur Stoffe, die man Emulgatoren nennt.

Ein Emulgator ist, zum Beispiel, im Eigelb enthaltenes Lezithin.

 

Maler sind schon vor hunderten von Jahren auf die Idee gekommen, mit dem Gelben des Hühnereis zu malen.

Es besteht aus Öl und Wasser und ist somit eine natürliche Emulsion.

 

Man nimmt also ein Pigment (eine Pulverfarbe) und rührt sie mit dem Ei an. Die Farben trocknen mit einem sehr schönen Glanz.

 

Diese Tempera ist wasserlöslich und gehört zu den ältesten Maltechniken der Welt.

 

Sie wird als Volleitempera bezeichnet und wird heute noch in der Ikonenmalerei benutzt.

 

Ich verwende die „erweiterte Eitempera“. Zu gleichen Teilen werden Ei, Leinölfirnis und Wasser gemischt und evtl. mit Nelkenöl haltbarer gemacht.

Man benötigt keine Lösungsmittel.

 

Pinsel und Hände werden mit normaler Seife gereinigt und die Eitempera kann sehr schnell übermalt werden, kann jedoch noch mehrere Tage mit Wasser angelöst werden.

 

Eitempera ist sowohl pastös zu verarbeiten als auch bis zur Lasur wasserverdünnbar. Sie ist ein ausgesprochen natürliches und flexibles Arbeitsmittel.